Am nächsten Tag weckt mich Charly um 08:00 Uhr über die Lautsprecheranlage im Haus mit dem Song von Wolfgang Ambros „Tagwache“ in voller Lautstärke. Meinen Kopf begeistert das nicht wirklich, aber ich melde über die Sprechanlage tapfer „Sir, good morning, Sir“ zurück und genieße anschließend ein perfektes „american breakfest“ das meine Lebensgeister zurückbringt. Im Laufe des Tages meldet sich Ed Martin – „mein“ Trucker – telefonisch und wir vereinbaren einen Treffpunkt zum Kennenlernen für morgen. Am Programm steht heute eine Hausführung bei Charly – alles vom Feinsten – bis hin zur Multimedianlage und Intercom im gesamten Haus – die bei 1400m² Wohnnutzfläche schon Sinn macht. Meine Frage, ob schon manchmal Besucher verloren gegangen sind, beantwortet er lächelnd mit „nein, ich glaube nicht“.
Das Haus und das Grundstück ca. 7000m² direkt am Asiniboine-River sind beeindruckend. Er hat sich hier ein Paradies geschaffen um das ich ihn sehr beneide. Anschließend machen wir eine Rundfahrt durch Winnipeg. Der erste Eindruck: Winter, Winter, Winter…. Die Schneehaufen entlang der Straßen türmen sich bis zu 2 Meter. Auffallend ist, dass fast alle Autos mit Sommerreifen(!) unterwegs sind. Die Erklärung ist, dass hier die Gegend völlig eben ist und die meisten Autos Allradantrieb haben – somit sind Sommerreifen ausreichend.
Am Red River liegt meterhohes Eis. Die Stadtverwaltung hat bereits begonnen dieses aufzubrechen, um vorbeugend gegen Überschwemmungen durch Eisstau gerüstet zu sein. Den Vogel schießt Charlys Frau Petra ab. Auf meine Frage, warum das jetzt schon gemacht wird, antwortet sie todernst: „Im Frühling (minus 30°C!) darf man am Fluss nicht mehr eislaufen, weil die Stadtverwaltung schon das Eis aufbricht“. In Kanada bekommt man wohl einen etwas anderen Zugang zum Thema Winter. Dass vor einer Woche auf Sommerzeit umgestellt wurde, kann ich mir gar nicht vorstellen! Das Ergebnis aber ist, dass man hier in den Einkaufszentren schon Menschen mit Flip-Flops und kurzen Hosen sieht. Crazy Canaks!!
Am Abend sitzen wir bei warmen -12°C (weil windstill) auf der Terrasse und genießen vor dem offenen Kamin den Abend. Natürlich nicht ohne den einen oder anderen Schotten (Single-Malt) in das Gespräch miteinzubeziehen. An diesem Abend haben wir auch sehr helles Nordlicht, die ganze Gegend ist in ein oranges und grünes Licht getaucht – so hell, dass man Zeitung lesen könnte! Ed Martin hat nochmals angerufen und erzählt, dass sein Truck in der Werkstätte ist – eine Feder ist gebrochen und muss erneuert werden – Die Abfahrt ist trotzdem morgen gegen Mittag.
- Livingroom
- … alles mit viel Geschmack eingerichtet
- … zum Zeitvertreib eine Partie Poolbillard
- Stilleben
- Chillroom
- Innenansicht
- dining room
- Waschbärfalle im Garten
- „schockgefrostetes“ Regenrohr
- Pech wenn man den obersten Balkon hat!!!
- … es ist Sommerzeit
- Blick aus dem Esszimmer
- Charly’s office