Großeinkauf in Aralsk

Großeinkauf in Aralsk

In der Stadt ARALSK (früher am Nordufer des Aralsees) werden erst mal Lebensmittel und Bier im Bazar gekauft sowie Wasser und Diesel gebunkert, bevor wir nach Westen Richtung See einschwenken. Auf einer extrem schweren Piste fahren mitten im ausgetrockneten Seegrund ca. 80 km, bis wir in der Ferne das Wasser des Sees glitzern sehen.  

Fotostopp, ein solches Bild dürfen wir uns nicht entgehen lassen. Als wir dann beim vermeintlichen Wasser ankommen merken wir, dass wir von einer Fata Morgana genarrt wurden. Von Wasser weit und breit keine Spur! Erst nach weiteren 90km sind wir wirklich am Seeufer. Wir wollen natürlich bis ans Wasser und fahren durch eine kleine Ortschaft(?) über die letzte Abbruchkante zum Ufer. Etwas zu gut gemeint – ich bleibe fast stecken und quäle mich mit hängen und würgen gerade mal so mit allen Sperren zurück auf festen Untergrund.Glück gehabt!

Fata Morgana

Fata Morgana

Der Lagerplatz ist direkt im Windschatten an der Abbruchkante und wir erleben einen tollen Sonnenuntergang mit Wildpferden, welche gemächlich an uns vorbeitraben. Ein würdiger Platz um einen guten Single Malt zu trinken- was Walter und ich ausgiebig machen. Plötzlich ist die Flasche leer…. !? Nächsten Tag müssen wir es büßen.

Hier spielt sich völlig unbemerkt von der Weltöffentlichkeit ein weiteres Umweltdrama ab. Die Sowjets haben auf der Insel im Aralsee Chemiewaffenversuche durchgeführt und dann die Erreger einfach vergraben. Nun sind Spezialisten der UN dabei diese Altlasten zu entsorgen, um eine weitere Verseuchung zu verhindern. Das ganze Gelände ist großräumig abgesperrt und ein Zutritt ist nicht möglich.

Das Wappentier der Kasachen

Das Wappentier der Kasachen

Am Rückweg sehen wir viele Adler – das Wappentier der Kasachen – welche majestätisch über uns kreisen oder einfach frech auf der Piste sitzen und erst gemütlich abheben wenn wir uns im Schritttempo nähern. Auch Kamele und Wildpferde begleiten uns. Wir kommen auf der Suche nach dem nächsten Schiffsfriedhof – der hier angeblich sein soll – auf eine schwere Schotterpiste, welche fast unfahrbar ist. Nach ca. 30 km drehen wir um – das ist diese Tortur nicht wert! Die „Hauptstrasse“ in bekannt besch…. eidenem Zustand. Im Laufe des Tages hauchen ca. 5 Erdhörnchen, 3 Vögel und hunderte Heuschrecken – die mir auch noch den Kühler verstopfen so dass ich diesen von Hand reinigen muss (echt grauslich) an der Frontpartie das Landy’s ihr Leben aus.

Straße, Straße, Straße …… Diesel tanken… Wasser kaufen… Straße…. nichts, nichts und nochmals nichts…… Woher die Ersteller von Straßenkarten den Nerv nehmen diese Strassen rot einzuzeichnen ist mir ein Rätsel. Durchschnittsgeschwindigkeit ist  ca. 40km/h und trotzdem begehen noch immer viele Erdhörnchen und Vögel Selbstmord an meinem Kühlergrill.

AQTÖBE, QANDYAGHASH; SHUBARQUDYQ und MAQAT sind weitere Stationen auf dem Weg zurück nach ATYRAU. Es ist sehr heiß und es hat bis zu 45°C – entsprechend müde sind wir auch jeden Abend. Aber mit gutem Essen (z.B. Kaiserschmarrn – Mmmmhhhhhh) und einem kühlen Bierchen( und einer guten kubanischen Zigarre – Danke Erich!) halten wir die Stimmung weiterhin hoch.