Die treibende Kraft hinter dieser Reise war meine Frau Elisabeth, welche auf der China-Reise nicht dabei war, jedoch von den Fotos aus Usbekistan so fasziniert war, dass sie unbedingt diese Welt selbst erleben wollte.
Ich bin schon bei meiner Reise nach China 2008 durch Usbekistan gekommen und habe dieses Land als sehr faszinierend empfunden. Meine Frau kannte dieses Land nur aus meinen Vorträgen und wollte es ebenfalls besuchen. So beschlossen Elisabeth und ich 2011 wieder einen Trip in das Herz der Seidenstrasse zu unternehmen. Trip ist natürlich leicht untertrieben, da dafür natürlich auch einiges an Vorbereitungen notwendig war.
Die Vorbereitungen begannen im Herbst 2011 mit den üblichen Recherchen im Internet über Routenführung, Einreiseformalitäten, notwendige Visa, beste Reisezeit, Wechselkurse, usw. Eine besondere Herausforderung war die Beschaffung eines Transit-Visums für die Russ. Föderation, da wir für Hin- u. Rückfahrt innerhalb von 40 Tagen ( wir wussten daß es sich in 30 Tagen nicht ausgehen wird, den zweiten Grenzübertritt nach Russland zu schaffen ) eine zweimalige Einreisegenehmigung benötigten. Normalerweise gibt es Visa mit zweimaligem Eintritt nur für die Dauer von 30 Tagen, und alles darüber hinausgehende bedingt ein Business-Visum mit Einladung aus Russland …..
Aber mit einem guten Kontakt zu einer österr. Visaagentur und dem persönlichen Einsatz eines guten Freundes konnte dieses Problem individuell gelöst werden. Dann sorgte ein Anruf aus der Kasachischen Botschaft, mit der Frage warum wir den ausgerechnet am Kosmodrom Baikonur vorbeifahren wollten, noch für etwas Aufregung. Diese Gegend ist ein Hochsicherheitsbereich und Fremde werden dort nicht gerne gesehen – wir könnten ja Spione sein und das russ. Raumfahrtprogramm an die bösen Amerikaner verraten. Weiters wollten wir diese Reise nicht alleine unternehmen, sondern mit einem befreundeten Ehepaar – Walter und Sophie Moitzi – welche auch schon mit mir auf der China-Reise unterwegs waren.
Am Anfang stand die Suche nach verschiedenen kostengünstigen Hotels in den Städten, da das Campieren auf Parkplätzen erstens meistens verboten und wenn nicht, sehr unbequem, laut und wenig erholsam ist. Auch eine ordentliche Dusche ohne Rationierung von Wasser, nach längerem Aufenthalt im Outback, ist immer willkommen! Unter anderem habe ich meine Agentur „Orient Voyages“ in Samarkand kontaktiert, welche ich schon von der „Silkroad Challenge 2008“ (SRC2008) kannte, und um Organisation entsprechender Unterkünfte in den Städten Buchara, Samarkand und Wolgograd ersucht. Meine Freunde Elena Kirsanova und Abdulayev Otabek (beide sprechen perfekt deutsch) haben alles perfekt organisiert. Die Guides in den Städten sollten ebenfalls im Voraus gebucht/reserviert werden, da zu der von uns geplanten Reisezeit Mai/Juni auf der Seidenstrasse Hochsaison ist und es sonst passieren kann, dass kein ortskundiger Guide zur Verfügung steht. Damit würden dann auch viele Informationen fehlen, welche in Standardreiseführern einfach nicht enthalten sind. Die Vorbereitungen umfassten natürlich ebenso die Beschaffung von noch nicht vorhandenen Ersatzteilen für das Fahrzeug sowie ein gründlicher Check aller relevanten Teile und ein großes Service incl. dem Wechsel aller Flüssigkeiten.
Immerhin lag eine Strecke von ca. 12.000 km vor uns.