Das große Nichts

Das große Nichts

Zollerklärung (bei der Ausreise!) – Passkontrolle – „Maschina Kontrolle“ – Registrazia – zurück zu – Passkontrolle – Custom control – wieder „Maschina Kontrolle“ – Fotoapparat wird inspiziert – Dachbox, hier findet er Tee (welch ein Erfolg)  – Bergekiste …. in Summe ca. 2,5 Stunden. Nun beginnt die gleiche Prozedur bei der Einreise bei den Kasachen.  

Erst mal warten wir auf den Beginn, 1 Stunde in praller Sonne…. Der Grenzbeamte spielt in aller Seelenruhe am Computer „Schiffe versenken“. Nun das gleiche Spiel – dann der Höhepunkt und auch für uns eine Premiere: das Auto wird mit einem Röntgengerät durchleuchtet! Nachher will der Beamte für das Foto 20 $ !! Wir handeln auf 5$ herunter und dürfen endlich weiterfahren. Die Verabschiedung gipfelt in den Worten des Beamten . „time is money, have a nice trip“ – nach 3,5 Stunden Abfertigung. Meine gutmütige Elisabeth wirft ihm noch auf deutsch, und mit dem schönsten Lächeln das ich bei ihr je sah, eine Nettigkeit nach und wir sind durch. Geld wechseln für Diesel. Dieser ist in Kasachstan wieder unverschämt billig. 1Liter für 0,42€ !

Panta Rhei - Alles fließt...

Panta Rhei – Alles fließt…

Nun beginnt wieder das große Nichts! Abgesehen von flüssigem Asphalt, einem verunfallten LKW, vielen Baustellen mit entsprechend schlechten Pisten und sengender Sonne, gibt es keine Abwechslung. Lagerplatz inmitten von Reisfeldern entlang des Flusses Sydariya immer nach Norden Richtung QYZLORDA. Auf die M32 Richtung BAIKONUR. Abwechselnd Baustelle, Strasse, Piste in stetigem Wechsel. Irgendwann reicht`s mir und ich fahre „Pistengeschwindigkeit“ ca. 70-80 km/h. Nun geht’s richtig dahin! Assinger würde sagen: „…da pfeifen die Komantschen….“! Lilly wird immer ruhiger je schneller wir werden …..Manchmal, wenn es etwas ruhiger wird, nickt sie kurz weg um dann bei einem Schlagloch wieder hochzuschrecken und zu fragen : „wo sind ma denn“? hahahahah…

Pistenfahren ist nicht unbedingt ihre Lieblingsbeschäftigung. Nur diese Art von Straßen kann man nicht anders fahren, will man nicht wochenlang unterwegs sein. Also beherzt Gas geben und immer zwischen 70 und 80 km/h bleiben und auf die Robustheit des Landy’s vertrauen.

Ich kenne nun  auch die die Einsatzfähigkeit von Lilly bei den entsprechenden Temperaturbedingungen: bis 30°C = voll einsatzfähig; 30-32°C pro Stunde ca. 0,5 ltr. Wasser und ¼ Std. Powernapping; bis 34°C Durst, Durst, Durst …. auf Fragen keine vollständigen Antworten, leicht schlaftrunken; bis 36°C am Besten nichts mehr fragen… müde, müde ….; ab 38°C – es werden nur mehr Fragmente der Umgebung wahrgenommen… Aber Lilly schlägt sich tapfer – ich bin stolz auf sie!

Kasachstan_2_21

Blick auf das Kosmodrom Baikonur

Das Kosmodrom BAIKONUR ist nur von der Ferne zu sehen. Eine Radarstation ist nahe der Trasse und vor der Einfahrt zum Kosmodrom drehen wir nach einigen Fotos um. Die Stadt BAIKONUR ist hermetisch abgeriegelt. Hier benötigt man Sonderausweise um überhaupt nur in die Stadt gelassen zu werden. Das gesamte Gelände ist eine russische Enklave auf dem Gebiet der Rep. Kasachstan und entsprechend streng sind auch die Sicherheitskontrollen. Das Gebiet wurde von Russland bis 2060 von Kasachstan gepachtet. Es ist empfehlenswert sich nicht zu nahe an die Absperrung heranzuwagen.