Entlang der Küste Richtung Osten besuchen wir noch die Himmelfahrtskirche, eine wunderschöne russisch-orthodoxe Kirche hoch auf einem Felsen und weithin sichtbar. Es folgt die Besichtigung des „Schwalbennestes“, das inoffizielle Wahrzeichen der Krim.
Ein Prinz hat dieses Schloss für seine Prinzessin auf der Klippe erbauen lassen. Leider ist bei einem Erdbeben ein wesentlicher Teil davon ins Meer gestürzt.
JALTA: Fremdenverkehr auf russisch. Die Südküste ist landschaftlich ähnlich der Cote d‘ Azur, jedoch hier ohne dichtem Autoverkehr und auch nicht so überlaufen. Die Infrastruktur ist jedoch sehr heruntergekommen, um nicht zu sagen verfallen. Straßengeländer, Laternenmasten und Sonnenterassen sind verwahrlost und der Rost wird schlicht und ergreifend ohne Anwendung von Rostumwandler oder Drahtbürste einfach übermalt!
Auf der P29 Rtg. FEODOSIIA steht eine neu erbaute und wunderschöne „Schifferkirche“ mit integriertem Museum welches auf mehr als 1.000m² die Geschichte der russischen Seefahrt und Schiffskatastrophen – bis hin zum Unglück des Atom-U-Bootes „Kursk“ – darstellt. Das Hinterland ist zwar ganz nett aber nicht unbedingt berauschend. An der Küste suchen wir noch eine Badeplatz und genießen die Erfrischung im ca. 28°C warmen schwarzen Meer.
Wir nähern uns dem östlichen Ende der Krim und übernachten an einem alten Kastell direkt am Asowschen Meer. An diesem Lagerplatz gibt es tausende Zecken ( ca. 3mm groß!) die mit großer Ausdauer und Einfallsreichtum versuchen an unser Blut zu kommen. Ein schweres Gewitter vertreibt die meisten von Ihnen und wir haben einen ruhigen Abend bei Reisfleisch, Bier und Zigarre. Alles in allem ist die Krim kein Reiseziel für welches sich die lange Anreise lohnt. In Zeiten der Sowjets mag auch die Qualität der Infrastruktur und Hotels eine bessere gewesen sein – aber jetzt fahren die reichen Russen und Ukrainer nach Europa auf Urlaub und jene die auf der Krim urlauben, füllen wohl auch eher das untere Preissegment. Entsprechend ist auch die Qualität der Fremdenverkehreinrichtungen.
Wir fahren nach KERTSCH um hier mit der Fähre nach Russland zu gelangen. Von weitem sehen wir die 10:00 Uhr Fähre ablegen- knapp verpasst. Nun stellen wir uns an und harren der Dinge die da kommen. Wir werden nicht enttäuscht. Die Kontrolle für die Ausreise ist extrem langwierig und nervig. Fünfmal(!) wird das Auto untersucht und immer wieder von neuem die Papiere eingesammelt. Weiteres müssen wir für die Ausreise(!) eine Zollerklärung ausfüllen. Alles kein Problem – machen wir gerne – wäre dieses Papier nicht ausschließlich in kyrillisch geschrieben. Ein englisches oder gar deutsches Exemplar lässt sich natürlich nicht auftreiben. Mehrere Stempel – und Stunden – später sind wir auf der Fähre. Ich vermute auch nur deshalb, weil diese jetzt einfach fährt und wir als erste Wagen ansonsten den ganzen Betrieb aufgehalten hätten. Leichte Entspannung während der Überfahrt – aber im Hinterkopf die Frage: wie wird es auf der russischen Seite mit der Abfertigung ?