An der moldawischen Grenze

An der moldawischen Grenze

An der Grenze zu Moldawien werden wir erstmals mit der Korruptionskultur im Osten bekannt gemacht. Der zuständige Grenzbeamte nimmt unsere Pässe, öffnet eine Schublade und sagt in gebrochenem Englisch: „10 Dollars – present for me!“.  Nachdem wir ihm je 5 $ hineingelegt haben, stempelt er unsere Pässe und entlässt uns. 

Dann werden die Fahrzeuge von 3 verschieden Uniformierten durchsucht, immer begleitet von der Frage: „guns, drugs, narkotics, (sex)Magazins?“. Was glauben die eigentlich… ? Hätten wir diese Dinge dabei, dass wir diese nun, auf Grund der Fragestellung, freiwillig herausrücken?

Die Abfertigungsdauer liegt im guten Durchschnitt : ca. 2,5 Std. Nach der Grenze die große Überraschung: fast perfekte Straßen und um Klassen besser als in der Ukraine. Auch sehr wenig Motorisierung, dafür mehr Pferdefuhrwerke und Radfahrer.

Ländlich geprägte Sumpflandschaft

Ländlich geprägte Landschaft

Das ganze Land ist sehr landwirtschaftlich strukturiert. Überall große Bauernhöfe mit sehr viel Viehbestand. Gemüse- u. Getreidefelder soweit das Auge reicht. Die Bearbeitung erfolgt fast ausschließlich manuell. Immer wieder sieht man auf großen Feldern Menschen beim Unkraut jäten oder anderen Arbeiten. Die technischen Gerätschaften sind auf dem Stand der 60-iger Jahre, aber funktionieren offensichtlich problemlos. Eine ruhige Fahrt entlang endloser Nussbaumalleen lässt uns das Land genießen. Das Wetter wird langsam etwas schlechter, vereinzelt nieselt es und die Temperatur sinkt bis auf ca. 5°C am Morgen. Auch meine Frau Elisabeth (Lilly) findet langsam am „Zigeunerleben“ Gefallen. Sie hatte vor Beginn der Reise massive Bedenken zum Thema Hygiene, aber nun hat sie sich toll auf die veränderten Bedingungen eingestellt und alles funktioniert problemlos.

Das Wetter meint es nicht gut mit uns

Das Wetter meint es nicht gut mit uns

Über CHISINAU weiter nach TIRASOPOL entlang der M14 – immer noch tolle Straßen – einzige Ausnahme: ein kurzes Stück Piste vor ANENIINOI. Nach unserem Standard gemessen ist dies wahrscheinlich eines der ärmsten Länder Europas. Es wundert mich nicht, dass sich viele stundenlang in LKW’s einsperren lassen, um über die EU- Außengrenze zu kommen. Für diese Menschen muss das Paradies in Mitteleuropa liegen. An der Grenze zur Wiedereinreise in die Ukraine für die Grenzbeamten 2 Dosen Bier und 45 min später sind wir durch. Warum wohl so rasch ?