Die Weiterfahrt nach BUCHARA (BOXORO) haben wir mit ca. 6 Stunden für ca. 400 km auf einer Hauptverkehrsroute geplant.Es sollte jedoch ganz anders kommen! Sobald wir auf der A380 zurück sind beginnt die Katastrophe!
Die „Straße“ ist fertig betoniert, jedoch gesperrt! Später erfahren wir warum: die usbekische Regierung ist den deutschen und koreanischen Firmen noch Geld schuldig und somit haben diese kurzerhand die Fahrbahn mit Sandhaufen im Abstand von 200m blockiert, so dass ein Weiterkommen hier nicht möglich ist. Also quälen sich alle Fahrzeuge ( incl. hunderter uns schon bekannten „Willy Betz“ Nachschub-LKW’s für die Ami’s) abseits der Strasse im Schritttempo durchs Gelände. Die Geschwindigkeit liegt im Schnitt bei 15km/h, und Löcher so groß wie Badewannen verlangsamen die Fahrt weiter. Wir brauchen für 100 km ca. 5 1/2 Stunden und informieren mit dem SatTe. unseren Guide, dass der Zeitplan nicht einzuhalten ist. Ilholm sagt das sei kein Problem – er werde uns vor der Stadt an einem großen Markt erwarten. Hahahahaha……..
Als Erkennungszeichen trägt er helles Hemd mit heller Hose (so wie vermutlich hunderte Andere auch) – scheinbar hat er auch eine große Portion Humor. Wie sollen wir auf einem orientalischen Markt einen Einheimischen mit dieser Beschreibung erkennen? Außerdem haben wir uns mit der Geschwindigkeit (auf Grund der Baustelle) extrem verschätzt. Es wird Dunkel…. Sch….!
Die Strasse ist noch immer nicht das, was wir bräuchten. Ich bin vom Fahren ziemlich fertig und durstig (ca. 45°C) wie noch nie. Ich trinke warmes Wasser (leider auch ca. 40°C) und bin überrascht wie toll das schmeckt…. Jetzt weiß ich was ein Kamel empfindet!
Kurz vor BUCHARA noch mal verschärfte Straßenbedingungen – Dunkelheit, von den vorausfahrenden Autos aufgewirbelter Staub, Wind, unbeleuchteter Gegenverkehr, Fußgänger auf der Strasse… Hier herrscht der blanke Wahnsinn! Von links ein Pferdefuhrwerk – gleich darauf ein Fußgänger, der völlig entspannt und ohne links oder rechts zu schauen die Strasse überquert – man glaubt es nicht.
Endlich taucht rechts aus dem Staub ein Schatten auf – der große Markt. Während wir nach einem Mann mit hellem Gewand Ausschau halten (das ist ein Scherz!), springt plötzlich jemand auf die Fahrbahn und stoppt uns -> unser Guide! Alle sind wir happy, dass das so gut geklappt hat- ich hätte das nicht zu hoffen gewagt. Ilholm lobt uns für unseren Mut, bei diesen Verhältnissen und noch dazu in der Dunkelheit, diese Strecke zu fahren. Sein abschließender Satz: „Soviel Mut haben die meisten Einheimischen nicht, ich hätte mich nicht getraut!“ – Wir auch nicht wenn wir vorher gewusst hätten was uns erwartet.
Im Hotel duschen, essen und ein Bier mit Zigarre und die Welt schaut schon wieder besser aus. Ich vergaß zu erwähnen, dass wir irgendwo auf der Strecke 8€ Strafe gezahlt haben weil wir eine Stopptafel (mitten in der Wüste auf der „Baustelle“) überfahren haben. Der Leser ahnt es bereits: natürlich ohne Beleg!